Vom Baubeginn bis hin zur Eröffnung

Architekt Morrison kam einmal nach Kitzbühel, plante den Platz ( neun Striche ) wurde aber von da an nie wieder in Kitzbühel gesehen. Dr. Carl Lamberg übernahm die Bauaufsicht und half selbst mit, wenn Not am Mann war. Als finanzieller Retter konnte die Österreichische Casino Gesellschaft gewonnen werden.

Am 30. Juli 1955 wurde der Platz offiziell eröffnet. Am Abschlag versammelten sich eine Reihe von Festgästen, unter der Patronanz von Bürgermeister schlugen zu den Klängen der Stadtmusik u.a. der berühmte amerikanische Filmschauspieler Bob Hope und Skiweltmeister Christian Pravda die ersten Bälle ab. Da aber mangels geeigneter Geräte ‐ die bestellte Mähmaschine war nicht rechtzeitig eingetroffen – die Fairways noch in einem bedauernswerten Zustand waren und die die Bälle in kniehohen Gras verschwanden, zogen es die Honoratioren, allen voran Bob Hope, vor nach wenigen Schlägen sich dem Clubhaus und dem Alkohol zuzuwenden. Kitzbühler Anzeiger vom 6. August 1955 „ Der Golfplatz in Kitzbühel befindet sich noch im Bau; es kann daher mit der Aufnahme eines ordentlichen Spielbetriebes heuer noch nicht gerechnet werden. Einen Golfplatz kann man nicht alleine mit Materialien zusammenbauen, ihn muss auch die Natur heranreifen“.

Am 1. Oktober 1955 folgte im Grandhotel die erste Generalversammlung, unter den elf Gründungsmitgliedern ging DR. Buschmann als erster Präsident hervor. Weitere Gründungsmitglieder waren Dr. Carl Graf Lamberg, Paul Himmelreich, Gustav Ottens, Dr.Glaser, Guido Reisch, Max Werner sen., Prinz Toni Croy und Gräfin Smeccia.

Nicht nur Bob Hope kam wieder, auch der Maharadscha von Baroda, die Windsors und viele andere Prominente erfreuten sich an der beeindruckenden Bergkulisse. Neben Hope spielten der armenische Millionär Nubor Gulbenikan, der mit seinem Rolls‐Royce vorfuhr, eine bedeutende Rolle. Der Chauffeur durfte Caddie gehen. Auch Ian Fleming, der Erfinder von James Bond, spielte in Kitzbühel und einige seiner ersten Ideen entstanden im Kitzbühler Clubhaus.

Christian Pravda war ein Golf‐Unikum: Er lernte Golf in Amerika als Linkshänder und brachte es auf das beachtliche Handicap 8. Nach Kitzbühel zurückgekehrt, beschloss er, sich zum Rechtshänder “umzuschulen“ und verbesserte sich auf Hadicap 3. Aber auch den wohl berühmtesten Sohn Kitzbühels, Toni Sailer zog es hinauf zum neuen Golfplatz. Nachdem Toni mit Prinz Croy in seiner ersten Golfrunde jeweils ein Birdie auf der fünften und der achten Spielbahn spielte war auch Toni nicht mehr von der kleinen weißen Kugel zu trennen.